Paradise Lab ist das Gegenteil von einem Paradies. Paradise Lab ist sogar ein ziemlich düstrer Ort, und das im wahrsten Sinn des Worts. Immerhin gibt es keine Fenster in dem Geheimlabor, in dem der 12-jährige Danny aus dem Kinderheim auf gleichaltrige Computerspezialisten trifft. Gemeinsam, so meinen sie, unterstützen sie den berühmten Spezialisten Keith Masterly in den Ferien bei harmlosen Forschungen. In Wirklichkeit aber ist der auf der Spur nach der mächtigen Formel … mehrdes Lebens. Zum Glück trifft Danny auf Nina, die Masterly schon früh misstraut. Und die bringt Danny zunächst einmal dazu, auf die geheimnisvollen „Vitamine“ zu verzichten, die die Kinder jeden Morgen schlucken müssen. Plötzlich sieht Danny klarer -- ein echtes Spiel auf Leben und Tod beginnt, das nichts mehr mit virtuellen Computer Games gemeinsam hat… Bisher hat der US-amerikanische Autor Tor Seidler ( Die Story von Monty Spinnerratz , Das Geheimnis der Luft ) zumeist Geschichten geschrieben, in denen Tiere die Hauptrolle spielen. Warum jetzt also ein High-Tech-Abenteuerroman? „Meine Familie zog nach Seattle, als ich zwölf Jahre alt war“, hat Seidler über seine Heimatstadt gesagt, in der Microsoft beheimatet ist. „Schon immer wollte ich etwas schreiben, was dort handelt. Und zur technischen Seite genügt vielleicht zu sagen, dass Bill Gates mein Schulkamerad war.“ Nein, möchte man entgegnen -- eigentlich genügt das nicht zu sagen. Schließlich reicht die Jugend in der Nachbarschaft des Microsoft-Gründers nicht aus, um einen spannenden Computer- und Programmiererroman zu schreiben. Tor Seidler ist das trotzdem geglückt. Danny und der Herr der Spiele ist beste Unterhaltungsliteratur für Kinder und Jugendliche, und wird sicher so manchen Hobbyhacker hinterm Bildschirm hervorlocken. --Stefan Kellerer weniger