Mensch, Maximilian! Hast du mit deinen beiden ersten Alben nicht schon genug kleine Mädchenherzen gebrochen und feuchte Träume ausgelöst? Wie viele schmachtende weibliche Fans mit großen Kulleraugen willst du denn noch vor den Bühnen versammeln? Viele anscheinend, denn Lady Sleep übertrifft die Vorgänger Infinite Love Songs und Rose an Tagträumerei und Elegie bei weitem und war in dieser Konsequenz nun gar nicht zu erwarten. Alles, was insbesondere Rose -- also die … mehrAnnäherung an Pop und Tempo sowie die opulenten Arrangements -- zu einem feinen Werk machte, ist auf Lady Sleep von Maximilian Hecker zurück gefahren worden. Die Musik schwebt. Sie fließt entspannt dahin, und die sehr intime Atmosphäre wird nur selten von anschwellenden Streichern und dezenter Änderung der Rhythmusschlagzahl "gestört". Maximilian Hecker sagt über Lady Sleep, dass das Zentrale die Sehnsucht nach Körperlichkeit ist, nach Symbiose, Liebe, Tod, Narkose, Glückseligkeit und Wahnsinn. Und so blickt der Wahlberliner in dem Stück "Daze Of Nothing" mit den Worten "...the first time in my life I’m dead, the first time in my life I’m not sad...and I walk to my own grave..." über das Leben hinaus. In dem Sigur-Rós-beeinflussten "Help Me" aber singt er schon wieder "...you are healing me with your touch...". So wechseln zwar die Themen, nicht aber die Stimmungen und Song fließt in Song. Nur das gut sechsminütige "Yeah, Eventually She Goes" bricht völlig aus, hier wird wie in bestem Grunge-Tagen gerockt, und die malträtierte E-Gitarre schüttelt einen gut durch. Beim nächsten Mal bitte etwas mehr davon! --Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Birch
02 - Anaesthesia
03 - Summer Days In Bloom
04 - Daze Of Nothing… mehr
05 - Everything Inside Me Is Ill
06 - Full Of Voices
07 - Help Me
08 - Snow
09 - Dying
10 - Yeah, Eventually She Goes
11 - Lady Sleep weniger